Seit dem der Mensch den Werkstoff Holz für sich entdeckt hat, ist er darum bemüht ihn resistenter gegen äußere Einflüsse – wie Witterung und Schädlinge – zu machen. Zu den frühen Methoden der Holzkonservierung zählten die Verkohlung, das Verkalken, das Ölen, das Auslaugen, das Teeren und das Salzen von Holz.
Seit den ersten Anfängen haben sich die Methoden der Holzkonservierung stetig weiterentwickelt, während die Gefahren für Holz heute die gleichen wie damals sind.
Gefährdung des Holzes
Bedroht wird Holz hauptsächlich von äußeren Faktoren, wie zu hoher Luftfeuchtigkeit, die den Befall durch Schimmelpilze und Mikroorganismen fördert, starke Temperaturschwankungen, die über kurz oder lang zu Rissen im Holz führen und starke UV-Einstrahlung, die das Holz ausbleicht. Auf chemischer Ebene beeinflusst der PH-Wert des Holzes seine Zersetzungsgeschwindigkeit und den Befall durch Schädlinge, wie Insekten und Schimmelpilze. Letztere zählen zu den biologischen Faktoren, die die Lebensdauer des Holzes erheblich herabsetzen können.
Einige Baumarten weisen einen natürlichen Holzschutz auf. So enthalten Tropenhölzer – aber auch unsere heimische Lärche – ätherische Öle und Harze, die sie vor dem Befall durch Insekten und Pilze zu schützen vermögen. Hölzer, die nicht einen solchen „inneren“ Schutz aufweisen, können auf physikalischen oder chemischen Weg vor äußeren Einflüssen geschützt werden.
Physikalischer Holzschutz
Lacke, Lasuren
Lacke und Lasuren schützen das Holz, indem die Lasur- bzw. Lackschicht das Holz versiegelt und es so von äußeren Einflüssen abschließt. So sind Lasuren und Lacke wasserabweisend und verhindern damit ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit. Darüber hinaus bilden sie einen Schutzfilm auf der Oberfläche des Holzes, der vor mechanischer Beschädigung schützt. Durch den Härteunterschied zwischen Holz und Lack bzw. Lasur bilden sich jedoch mit der Zeit feinste Risse in dieser äußeren Hülle und so bedarf es einer regelmäßigen Nachbehandlung um das Holz dauerhaft zu schützen. Für Insekten und Pilze stellt die Lack- bzw. Lasurschicht ein unüberwindbares Hindernis dar. Lacke und Lasuren schützen somit nicht nur vor Witterungseinflüssen, sondern auch vor Schädlingsbefall!
Öle, Wachse
Mit Ölen oder Wachsen funktioniert der Holzschutz ein wenig anders. Während Lacke und Lasuren auf der Oberfläche des Holzes aufliegen, dringen Öle tief in die Holzfasern ein und schützen das Holz von innen heraus. Man spricht hier von einer Holzimprägnierung. Auch Wachse zählen zu den Imprägnierungen, jedoch bilden Sie aufgrund ihrer zäheren Konsistenz genauso wie Lacke und Lasuren eine Schicht aus, die auf der Oberfläche des Holzes aufliegt und nur in die oberen Holzschichten vordringt. Öle und Wachse tragen sich mit der Zeit ab und so bedarf es auch hier einer regelmäßigen Auffrischung des Holzschutzes!
Thermische Behandlung
Im Vergleich zu Imprägnierungen und Versiegelungen von Holz, handelt es sich bei der thermischen Behandlung um einen dauerhaften Holzschutz. Das Holz wird dafür unter Sauerstoffentzug auf Temperaturen von bis zu 230 Grad Celsius erhitzt. Eine Verbrennung ist durch den fehlenden Sauerstoff nicht möglich und doch zersetzen sich im Holz enthaltene Mehrfachzucker. Sie karamellisieren aus und färben das Holz dunkel. Darüber hinaus erweist sich das thermisch behandelte Holz aufgrund seiner veränderten Molekularstruktur als weit aus witterungsbeständiger und schädlingsresistenter als unbehandeltes Holz der gleichen Art.
Thermische Behandlung zählt zu den modernsten Verfahren der Holzkonservierung und stellt durch seine einmalige Anwendung eine gelungene Alternative zu herkömmlichen Methoden physikalischen Holzschutzes dar, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen, um das Holz dauerhaft zu schützen!
Chemischer Holzschutz
Chemische Holzschutzmittel sind Biozide, die sich in Insektizide und Fungizide unterteilen lassen. Sie schützen das Holz ausschließlich vor Schädlingsbefall und vermögen gegen Sonne, Wind und Wetter nichts auszurichten. Da sie mitunter auch für den Menschen schädlich sind, werden sie nur eingesetzt, wo nicht auf sie verzichtet werden kann: beispielsweise werden sie bei Holzverkleidungen von Lärmschutzwällen an Autobahnen eingesetzt, wo vom Holzwurm zerfressene, herab fallende Bauelemente Menschenleben kosten könnten. Im Haus- und Wohnbereich sind die Hersteller hingegen darum bemüht, so wenig wie möglich chemische Holzschutzmittel einzusetzen, um die Gesundheit von Mensch und Haustier nicht zu gefährden!